ch habe letzte Woche eine Anfrage erhalten, wo es um das Redesign einer Website ging. Der Kunde hat dafür 300€ geboten mit den Worten „Du musst nur den Inhalt schön aufbereiten, dass wäre es schon gewesen“. Im ersten Moment dachte ich mir „Nein, danke“. Im zweiten Moment: „Ich schau es mir vorher kurz an“. Website aufgerufen und dasSchauspiel - oder eher Trauerspiel - hat begonnen: keine klare Message, Leistungen nicht klar, keine Handlungsaufforderung, etc. Ganz ehrlich: Da könnte man genauso gut die 300€ verbrennen. Danach hatte ich ein etwas längeres Gespräch mit dem Kunden, wo ich ihn auf die vielen Möglichkeiten, mit seiner Webseite Kunden zu gewinnen und die vielen verschenkten Gelegenheiten hingewiesen. Das Gespräch habe ich hier in 7 Punkten zusammengefasst. Wenn du dir als Unternehmer oder Selbständiger diese Überlegungen im Vorfeld machst, stellst du sicher, dass dein Geld für deine Webseite gut investiert ist. Und ja: Ich führe mit jedem meiner Kunden zuerst dieses Gespräch.
Es wird so oft gesagt, fange nie ein Projekt ohne Ziel an. Aus einem einfachen Grund, und zwar: Wie willst du den Erfolg deines Investments messen, wenn die Basis fehlt? Es ist wie wenn du mit dem Auto in den Urlaub fährst, ohne zu wissen wohin. Kann zwar eine besondere Erfahrung sein, aber gerade als Unternehmen sollte man genau wissen, was man erreichen will, sonst ist es ineffizient und kein Investment, sondern eine Spekulation.
Deswegen am Anfang die Zeit nehmen und das Ziel smart definieren. Und das mit der Zielgruppe im Hinterkopf, um auch das richtige Ziel zu definieren. Hier ein paar Beispiele:
1. Ziel ist eine Veranstaltungswebsite, wo meine Kunden sämtliche Daten (Datum, Vortragende, Zeitplan, Partner) mit 3 Klicks erreichen und sich in wenigen Schritten ein Ticket kaufen können, sodass Supportanfragen um 50% sinken und die Checkout-Dropouts (abgebrochene Verkäufe) um 20% sinken in den nächsten 3 Monaten.
2. Ziel ist es, dass meine Website für das Wort „Green Tech“ auf der ersten Seite auf Google gelistet wird in den nächsten 6 Monaten.
3. Ziel ist es, die Conversionrate (Leute die sich in mein Kontaktformular eintragen), um 10% zu steigern in den ersten 3 Monaten.
(Notiz: Ziele können immer besser und genauer definiert werden, diese Beispiele sollen nur Anhaltspunkte geben.)
Nach der Zielgruppendefinition und der Definition eines konkreten Ziels ist der nächste Punkt, die Ecksteine für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu legen. Besonders wichtig ist es, von Anfang an SEO zu berücksichtigen, sonst kommt sehr viel Arbeit und dadurch Kosten im Nachgang auf einen zu. Man kann es vergleichen mit einem Steuergerät, das man frisch zusammengebaut, aber ein wichtiges Bauteil vergessen hat und alles wieder zerlegen muss.
Wichtig ist hierbei am Anfang die Keywords (Schlüsselwörter) festzulegen, für die jede einzelne Webseite auf Google geranked werden soll. Das ist wichtig für Punkt 5 „Copywriting“. Genauso muss vorab, die Website unbedingt auf vergangene Abstrafungen von Google analysiert werden, sodass überhaupt eine Verbesserung stattfinden kann.
Weitere Faktoren, auf die man im Späteren schauen sollte, sind Pagespeed-Optimierung und Offsite-Optimierung.
Bei einer Website wird je nach Ziel ein anderer Aufbau gewählt. Eine Landingpage hat einen anderen Aufbau als eine Informationsseite. Eine E-Commerce Seite ist anders aufgebaut als eine Mitgliederseite und so weiter. Jeder Typ von Website hat einen anderen Aufbau. Dazu gibt es online sehr viele Vorlagen, die sich anhand von psychologischen Erkenntnissen und verschiedensten Tests bewährt haben. Jeder Webdesigner, der sagt, er hätte das Rad neu erfunden, ist meistens sehr stark zu hinterfragen.
Design ist subjektiv, wodurch sich nur anhand von Regeln der Wert messen lassen kann. Diese Regeln bringen eine gewisse Objektivität in die Analyse. Hier 4 Regeln und wie man diese als Qualitätskriterium testen kann:
1. 5 Sek. Regel: In den ersten 5 Sekunden, wenn man eine Website aufmacht, soll sofort erkennbar sein, was das Unternehmen macht. Entscheidend sind hier das Titelbild, die Überschrift und eine kurze Beschreibung, diese müssen sehr aussagekräftig sein.
2. Visuelle Hierarchie: Jedes Design hat eine visuelle Hierarchie, wo gezielt einzelne Elemente wie zum Beispiel Buttons oder Überschriften entweder durch Größe oder Farbe hervorgehoben werden. Um auf die wichtigste Information hinzudeuten und den User zu leiten. Auf vielen Website gibt es das Problem, dass alles auf einer visuellen Ebene ist, wodurch man sich nicht entscheiden kann, worauf man als erstes schaut und die Seite verlässt (Entscheidungs-Paradoxon).
3. Übersichtlichkeit: Weniger ist mehr und Qualität vor Quantität. Gib dem Kunden ausreichend Informationen, aber nicht zu viel. Über ewig lange Texte skimmt man nur darüber und liest sie nur sehr selten, wodurch kurze und prägnante Texte viel öfters gelesen werden.
4. Call to Action: Für jede Website sollte es genau einen Call to Action (Handlungsaufforderung), meistens durch einen Button, geben. Der Kunde soll immer nur eine Möglichkeit haben und klar zur nächsten Aktion auf der Website aufgefordert werden (Entscheidungs-Paradoxon).
Copywriting ist das gezielte Formulieren von Verkaufstexten. Verkaufstexte sind nicht nur für Produkte relevant. Auch Informationen verkaufst du an den Besucher deiner Website, so dass er diese auch liest. Dieser Punkt hängt stark mit den vorherigen Regeln und der Zielgruppe zusammen, im Besonderen mit der 5-Sekunden-Regel, der Übersichtlichkeit und dem Call-to-Action. Formulierungen sollen klar und ansprechend sein und die Aufmerksamkeit des Lesers erwecken.
Copywriting hängt auch gleichzeitig mit der Suchmaschinenoptimierung zusammen. Hier sollen in einer bestimmten Wortdichte die anfangs definierten Schlüsselwörter (2. Suchmaschinenoptimierung) eingepflegt werden, um auch für Google relevant zu sein.
Das Copywriting ist mit Sicherheit eins der unterschätztesten Werkzeuge für eine Website und hier wird leider viel zu oft am falschen Ende gespart, obwohl es einen sehr großen Wert bietet.
Nicht nur das Frontend (Design), sondern auch beim Backend kann viel automatisiert werden, um Zeit und Kosten zu sparen. Wie auch das Copywriting wird dieser Schritt oft unterschätzt. Hier 2 Möglichkeiten, wie die Website dir Zeit ersparen kann.
Wenn ein CMS wie Wordpress, Typo3, etc. gewählt wird, fallen im Nachhinein immer Wartungskosten an. Diese fallen zumeist für das Updaten der Website, in Notfällen, für die Erstellung von Backups an. Hier können diese Kosten umgangen werden, indem man zum Beispiel das CMS Webflow verwendet, wo diese Tätigkeiten alle von CMS übernommen werden.
Bei Websiten, die ein Kontaktformular haben, kann hier ein E-Mail-Programm angebunden werden. Dieses kann zum Beispiel automatisch die Kontaktdaten in einer Liste speichern und eine Dankesmail zurücksenden. Vollautomatisch. Kleine Veränderungen, aber mit großer Wirkung. Hier gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten.
Ich würde mir wünschen, diesen Punkt nicht extra ansprechen zu müssen, aber immer wieder sehe ich Webseiten, die neu sind und Probleme mit der mobilen Version haben. Das Responsive Design muss heutzutage Standard sein. Denn erstens straft Goolge solche Vergehen und du wirst weiter unten geranked. Zweitens verlassen Nutzer sehr schnell eine Website auf dem Handy, wenn diese nicht ordentlich zu benutzen ist. Eine Studie zeigt auch, dass 57% aller Besucher ein Unternehmen nicht weiterempfehlen, wenn es eine schlechte mobile Version seiner Webseite hat.
Website ist nicht gleich Website. Es gibt viel zu beachten und es ist wichtig, auf diese 7 Punkte zu schauen. Denn im Endeffekt ist es dein Investment und du bestimmst, wie viel Wert du bekommst mit deiner Auswahl. Darum immer am Anfang mehr Zeit investieren - und nicht im Nachhinein. Denn deine Zeit ist auch ein Investment, investiere sie klug!
Speziell in meinen Erstgespräch gehen wir auf genau auf diese Punkte ein: transparent, auf dich zugeschnitten und zum direkt umsetzen.
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